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«Für die Swiss zu arbeiten, gibt mir ein Gefühl von Familie und Zusammengehörigkeit»

Interview mit Swiss-Pilot Roman Zaugg, Senior First Officer A330/A340

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Senior First Officer bei SWISS

Roman Zaugg

Roman Zaugg arbeitet seit über elf Jahren als Senior First Officer bei Swiss International Air Lines. Wenn er nicht gerade um die Welt fliegt, ist er mit seiner Familie und Freunden häufig in den Schweizer Bergen unterwegs. Was seine Begeisterung für den Pilotenberuf entfachte, wie er sein Privatleben organisiert und was wirklich gegen Jetlag nützt, erfahren wir in diesem Interview.

Woher kommt Dein Traum für die Fliegerei?

Ich hatte das Privileg, bereits als Kind mit meinen Eltern die Welt zu bereisen. Der Blick auf die Erde aus der Vogelperspektive hat mich sofort gepackt. Ich liebe die Weitsicht und das unregelmässige Arbeiten, und natürlich liebe ich es, dem Winter in der Schweiz zu entfliehen. Der Beruf Pilot ist ausserdem kurzweilig und abwechslungsreich, weil man immer wieder andere Destinationen zu anderen Jahreszeiten anfliegen darf und dabei auch vor Ort Zeit hat, die Umgebung zu erkunden. Ich finde es auch nach elf Jahren immer noch sehr eindrucksvoll, ein 275 Tonnen schweres Flugzeug zu starten und auch wieder zu landen. Zumal der Neuwert eines Langstreckenflugzeuges ca. 250 Millionen Dollar beträgt. Was mir bei SWISS besonders gut gefällt, ist der Spirit unter den Arbeitskollegen. Wir ziehen alle am selben Strick, und zwar in die gleiche Richtung. (lacht) Zudem fühle ich mich sehr geborgen und dazugehörig. Für die SWISS zu arbeiten, gibt mir ein Gefühl von Familie und Zusammengehörigkeit.

 

Wie lange bist Du an einer Destination vor Ort?

Je nach Destination auf der Langstrecke beträgt die Aufenthaltsdauer zwischen 24 und 72 Stunden. Auf kürzeren Flügen, wie zum Beispiel Dubai oder New York, beträgt die Aufenthaltsdauer 24 Stunden, also eine Nacht. Grundsätzlich dient der Aufenthalt vor Ort der Erholung. Aber natürlich gibt es immer Gelegenheiten, kurz in die Kultur des Landes einzutauchen, beim Essen zum Beispiel. Auf längeren Flügen verweilen wir in der Regel 48 Stunden, also zwei Tage und zwei Nächte.

 

Klingt spannend, die Planung für die Einsätze ist aber bestimmt herausfordernd.

Wir erhalten unseren Einsatzplan Mitte des Vormonats. Also zum Beispiel am 15. September wird unser Oktoberflugplan veröffentlicht. Nach Erhalt meines Planes verabrede ich mich dann meistens an meinen Freitagen mit meiner Familie und Freunden und mache da Ausflüge in die Berge. Ich wohne in der Stadt Zürich und fahre bei gutem Wetter mit dem Velo zur Arbeit. So kann ich Bewegung gleich mit der Arbeit verbinden. Während des Aufenthalts an einer Destination habe ich immer meine Laufschuhe dabei, gehe wandern oder zum Trailrunning.

Joggend ist für mich persönlich die schönste Art, eine Stadt zu erkunden. Oder ich miete mir ein Fahrrad oder gehe in eine Kletterhalle, um mich auszutoben. Manchmal nehme ich auch Freunde oder Familienmitglieder mit auf eine Rotation, um mein Sozialleben zu pflegen.

Fliegen im Teilzeitpensum oder mit Familie, funktioniert das auch?

Ja, das funktioniert auch: Mittlerweile gibt es sogar verschiedene Teilzeitmodelle. Entweder man bezieht zusätzliche Freitage während des Monats, nach einem Flugeinsatz, oder kann Freitageblöcke quartalsweise während des Jahrs setzen. Ich persönlich arbeite 85 % im Quartalsmodell und habe dadurch gesamthaft 13 Wochen Ferien. Für jene, die noch studieren, können ein oder mehrere fixe Tage in der Woche freigenommen werden. Als Pilot muss man sehr flexibel sein. Man arbeitet an Feiertagen, am Wochenende, in der Nacht oder gegebenenfalls auch gleichzeitig, wie eine Familienfeier stattfinden würde. Wer Familie mit Kindern hat, kann als Kurzstreckenpilot:in einen fixen Tag pro Woche frei wünschen, ausser an Wochenenden.

 

Und da wäre ja noch der Jetlag, gibt es da einen Trick, um diesen zu umgehen?

Da wir uns nur 24 – 72 Stunden vor Ort befinden, bleibe ich meist in der Schweizer Zeitzone. Anspruchsvoller finde ich hingegen die Nachtflüge. Für uns als Piloten bedeutet das, dass wir nur kurz ein Nickerchen machen dürfen oder uns für 2 – 3 Stunden in der Koje ausruhen können, wenn wir auf längeren Flügen zu dritt sind. Aber grundsätzlich hilft es enorm, im Schweizer Rhythmus zu bleiben.

 

Wie wichtig ist das Simulatortraining für Piloten und wie wird die Qualitätssicherung in der Praxis umgesetzt?

Jedes Jahr wird man zweimal während zwei Tagen für ein Simulatortraining geplant. Dabei werden verschiedene Szenarien, wie Triebwerksausfall, Rauch im Cockpit oder hydraulische Probleme, trainiert. Es geht darum, als Pilot für solche Situationen gewappnet zu sein. Natürlich dienen diese Tage auch der Qualitätssicherung unserer Arbeit als Piloten und als Training, um stetig besser zu werden. Diese Simulatorübungen werden beurteilt. Alle zwei Jahre werden wir als Piloten während einer Rotation, also Hin- und Rückflug, auf der Strecke von einem Trainingskapitän beobachtet und unsere Arbeit beurteilt.

Wenn Du wählen könntest, welche Destination sollte die SWISS neu anfliegen?

Eine Feriendestination mit etwas Strandfeeling. Diese Destinationen werden allerdings von unserer Schwesterfirma Edelweiss abgedeckt. Ich würde mich über Rio de Janeiro freuen. Tolle Kulisse, eine pulsierende Stadt mit schönem Strand. Und natürlich würde ich mir gerne Dar Es Salaam in Tansania zurückwünschen. Bis zum Ausbruch von Covid wurde diese Destination von SWISS bedient.

 

Gibt es besondere Highlights aus deinem Pilotenleben?

Mein allererster Flug bei Swiss mit richtigen Passagieren als 23-jähriger Copilot von Zürich nach Paris. Dieser Flug ging unter die Haut. Und ich habe natürlich auch schon einige Prominente geflogen. Von Schweizer Politikern über berühmte Fussballer bis hin zu internationalen Filmstars war schon alles dabei. Aber auch schöne Landeanflüge oder das Überfliegen von interessanten geografischen Gegebenheiten, wie dem Iran oder der Wüste von Gobi, gehören zu meinen eindrucksvollsten Erlebnissen.

 

Hand aufs Herz: Wie schlimm ist es eigentlich, wenn das Handy während des Flugs nicht im Flugmodus ist?

(lacht) Die heutigen Kabel und Systeme unserer modernen Flugzeuge sind gegen die Handystrahlen abgeschirmt. Allerdings bestimmen unsere Handbücher nach wie vor, die Geräte in den Flugmodus zu stellen.

 

Hier erfahren Sie mehr über den Beruf «Verkehrspilot:in» bei Swiss International Air Lines:

Zu SWISS

Interview: Janine Keller

Bilder: Janine Keller

Erstveröffentlichung: November 2024