Auf Abenteuerreise mit Anna Maier

Inhalte von Google Maps werden aufgrund Ihrer aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt.

Moderatorin, Autorin, Künstlerin

Anna Maier

Seit 25 Jahren ist Anna Maier Medienschaffende, moderierte diverse Nachrichten- und Unterhaltungssendungen, wie zB die preisgekrönte SRF-Reiseshow „Einfach/Luxuriös“. Beruflich wie privat liebt es die 46jährige Schweizerin mit indischen Wurzeln, auf der ganzen Welt unterwegs zu sein und tief abzutauchen in die unterschiedlichsten Kulturen. Die Welt und ihre Bewohner zu erkunden. Echt und ungefiltert.

Die Menschen. Das Licht. Die Herzlichkeit. Wer nach Südafrika reist, hört solche und ähnliche Schlagwörter. Doch diese Verkürzung wird dem Land der Extreme nicht gerecht.

Wer Südafrika aus möglichst vielen verschiedenen Perspektiven erleben, sich mit Land und Leuten auseinandersetzen möchte, der braucht vor allem eines: Viel Zeit. Wir haben gerade mal zweieinhalb Wochen und ich kann vorwegnehmen: Es ist nicht genug. Es ist vielmehr ein kleiner Gruss aus der Reiseküche, um Ihnen diese vielseitige Destination schmackhaft zu machen für Ihre eigene Entdeckungsreise.

Erstes Ziel: Das Sabi Sand Game Reserve, angrenzend an den bekannten Kruger National Park. Direkt nach Ankunft geht es los mit einer ersten Pirschfahrt im Geländewagen. Dem privaten Naturschutzgebiet eilt der Ruf voraus, der schönste Ort der Welt zu sein, um auf Safari zu gehen. Nun, wer kann schon behaupten, dass er in den ersten 24 Stunden «The Big Five» – Löwe, Nashorn, Leopard, Büffel, Elefant – gesichtet hat? Es ist ein spezielles Gefühl, wenn die Wildtiere so nah am Geländewagen vorbeiziehen, dass sie diesen streifen. Nie vergessen werde ich, als eine Löwin mich mit ihrem Blick fixiert. Gänsehaut! Noch eindrücklicher wird es, wenn man zu Fuss unterwegs ist. Wer die Möglichkeit hat, mit einem erfahrenen Ranger einen Bushwalk zu machen, der sollte diese unbedingt ergreifend. Es ist kaum zu beschreiben, was für eine Gefühlspalette sich auftut, wenn man die Tiere auf diese Weise in ihrem natürlichen Habitat beobachten kann.

Über Johannesburg und einen Abstecher nach Soweto, dem weltberühmten Township – Tipp: Eine begleitete Kunsttour abseits der Touristenpfade! – fliegen wir weiter nach George, wo wir unseren Mietwagen in Empfang nehmen, um einen Teil der berühmten Garden Route zu erkunden. Nach einer Fahrt durch eine liebliche Landschaft aus Feldern erreichen wir das De Hoop Nature Reserve. Dünen, die sich hoch auftürmen, bevor sie in einen kilometerlangen, menschenleeren Sandstrand übergehen. Was für ein Ort! Die Morukuru Family Beach Lodge mit ihrer Umgebung gehört für mich zu den schönsten Orten, die ich je gesehen habe. Eine kleine, feine Oase. Man munkelt, es sei der beste Ort Afrikas, um zwischen Juli und November Wale zu beobachten.

Schweren Herzens nehmen wir Abschied. Tröstlich zu wissen, dass wir auf unserer Weiterreise noch weitere Höhepunkte erleben werden. Die Region um Grootbos zum Beispiel, mit einer unglaublichen Vielfalt an Pflanzen und Blumen, wie sie sonst kaum auf dieser Welt vorkommt. Oder Franschhoek, welches wir über eine hübsche Passstrasse erreichen. Willkommen im Weinland! Die Gegend ist auf der ganzen Welt bekannt für seine edlen Tropfen und Degustationsmöglichkeiten. Etwas weniger geläufig ist, dass es sich lohnt, hier eine Bergtour zu machen. Es gibt unzählige Touren, leichte bis anspruchsvolle. Die höchste Spitze stellt der Perdekop mit 1889 Metern Höhe.

Das letzte Reiseziel liegt eineinhalb Autostunden weg: Cape Town. Kapstadt ist so vielfältig wie die Einwohner mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen. Die extremen sozialen Unterschiede werden überall vor Augen geführt: Hier eine Frau, die am Straßenrand ihre Kleider wäscht, in Sichtweite die blank geputzten Fensterfronten der Hochhäuser. Wir sind, nach einem ausgiebigen Stadtrundgang auf eigene Faust, an der Wale Street gelandet. Diese liegt im Bo-Kaap-Viertel, welches durch die vielen, in knalligen Farben bemalten Häuser (einige entstanden bereits zwischen 1763-1768!) ein beliebtes Fotomotiv ist. Aber richtig kennenlernen tun wir Kapstadt über die Menschen. Wir sind gespannt auf die Jazz-Safari, bei der man bei einem lokalen Musiker zu einem Abendessen mit privatem Konzert eingeladen wird. «Man lernt kein Land so gut kennen, wie wenn man jemanden in seinem Zuhause besucht», sagt unser Gastgeber Hilton Schilder und er hat Recht damit. Wir führen mit ihm intensivste Gespräche über die Essenz Südafrikas. Und lernen in diesen Stunden viel über die Kultur dieses Landes mit der komplexen Geschichte.

Unsere letzte Wanderung führt uns an den wohl schönsten Ort oberhalb Kapstadts, um die Sonne ins Meer eintauchen zu sehen. In diesem Moment der Abenddämmerung zwischen dem Tafelberg und dem Lions Head zu stehen, ist ein Spektakel, das mich bis ins Mark trifft. Vielleicht auch, weil sich die Reise ihrem Ende nähert. Während ich also zuschaue, wie der Himmel sich über alle Rotfarben ins Nachtkleid schmeisst, reflektiere ich die vielen Erlebnisse der letzten zweieinhalb Wochen. In diesem Artikel habe ich Ihnen einen kleinen Teil davon wiedergeben können, aber die Intensität, ja die Gefühlspalette, die sollten Sie selbst erfahren, wenn sich Ihnen die Möglichkeit bietet. Denn wie so häufig bei Emotionen, muss man sie persönlich durchleben, um sie in ganzer Fülle zu verstehen…