Fünf prägende Orte in São Paulo, der wohl urbansten Stadt Südamerikas

Best of São Paulo für Avantgardisten

Edificio Martinelli

Das Edificio Bonificio Martinelli im Zentrum von São Paulo ist zweifelsohne das schönste Hochhaus der Megametropole. Das Spezielle an dem mehrteiligen, schicken Gebäude ist, dass auf dem Dach des Wolkenkratzers eine dreistöckige Villa thront, die genauso mitten in der Natur auf dem Land stehen könnte. Die Aussicht vom Edificio Martinelli über die unzähligen Hochhäuser ist atemberaubend und eröffnet ein 360 Grad Panorama auf die brasilianische Millionenmetropole. Für Fotos von dem endlosen Häusermeer ist der Spot perfekt geeignet. 

Edificio Martinelli, R. São Bento, 405 - Centro, São Paulo - SP, 01011-100, Führungen täglich von 9.30 bis 11 Uhr und von 14.30 bis 16.00 Uhr 

Beco do Batman

Eines der ersten Graffitis in diesem Stadtteil war in den 1980er Jahre dem Comic-Superhelden Batman gewidmet. Das Graffiti war der Namensgeber für den unteren Teil des lieblichen Quartiers Vila Madalena, das ganz ohne Hochhäuser auskommt, und Initialzündung für viele weitere Streetart-Werke. Doch man sollte nicht nur wegen der bunten Wände mit ihren phantasievollen Figuren und Schriften den Hügel hoch in das Quartier kommen, sondern auch wegen den hippen Shops, Cafés, Restaurants und Barbershops in der Gegend. Hier gibt es Burgerrestaurants, Bioläden, Secondhand-Geschäfte und Cafés für Freelancer. Ein zwar etwas gefälliger Prototyp eines Hipster-Quartiers, aber mit der einzigartigen Herzlichkeit der Brasilianer. 

Beco do Batman, R. Gonçalo Afonso - Vila Madalena, São Paulo - SP, 03178-20

Isso é Cafe

Einen besseren Ort für ein Café gibt es in São Paulo wahrlich nicht. Gelegen auf einer brachial-charmanten Betonbrücke zwischen dem bekannten Museu de Arte de Sao Paulo MASP der italienischen Architektin Lina Bo Bardi und einer sechsspurigen Autobahn befindet sich das Isso é Cafe. Der Ort mit einem wunderbaren Ausblick auf die Häuserschluchten São Paulos führt Kunstinteressierte, junge Paare, Digitale Nomaden und Kreative zusammen, die sich hier der Arbeit widmen oder mit Freunden bei einem Kaffee austauschen. Das Design-Café ist ein Teil eines städtischen Kulturförderprogramms für Jungunternehmer. 

Isso é Cafe, R. Carlos Comenale, s/n - Bela Vista, São Paulo - SP, 01308-080, täglich 10.00 bis 20.00 Uhr, spezielle Abendveranstaltungen 

Santinho

Das stilvoll modern eingerichtete Restaurant Santinho befindet sich im Museu da Casa Brasileira, einem Museum für zeitgenössische Kunst in der Nähe der bekannten Faria Lima im Herzen São Paulos. Wie so oft bei Restaurants, die an Museen angeschlossen sind, schmeckt das Essen hier vorzüglich. Zum Brunchen gibt es eine reiche Auswahl an Obst und Säften — doch noch vielfältiger ist das Lunch-Buffet: Brasilianische Spezialitäten werden von Köchen an Ort und Stelle zubereitet, dazu gibt es verschiedene Reis- und Fleischgerichte sowie ausgeklügelte Desserts. Und wer nicht genug von den Köstlichkeiten kriegen kann, kann à la discretion jederzeit wieder nachschöpfen. 

Santinho, Av. Brg. Faria Lima, 2705 - Jardim Paulistano, São Paulo, Lunch ab 10.00 Uhr, Lunch Buffet von 12.00 bis 18.00 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertage von 12 bis 17 Uhr 

Nos Trilhos

Urbane Orte liegen auch in São Paulo in brachliegenden Geländen. Der grösste Openair-Club São Paulos — das Nos Trilhos — befindet sich auf einem ehemaligen Bahngelände. Unter einer massiven Brücke stehen einige ausrangierte Zugwaggons, in denen die Gäste zu verschiedenen Musikstilen tanzen können. Daneben bietet das Nos Trilhos noch weitere Tanzflächen unter freiem Himmel. Der Weg zum Club dauert eine Weile und ist am besten mit der U-Bahn zu bewältigen. Auch das Anstehen nimmt etwas Zeit in Anspruch. Die Mühe lohnt sich aber allemal, weil der Ort durch die Musik, die Partyfreudigen und die Gegend eine enorme, urbane Ausstrahlung hat. Perfekt, um die Nacht zum Tag zu machen. 

Nos Trilhos, R. Visc. de Parnaíba, 1253 - Mooca, São Paulo - SP, 03164-300, Freitag und Samstag geöffnet ab 23.00 Uhr bis open end

Text: David Torcasso 
Fotos: David Torcasso, Marcus David